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Brüche mit stärkerer Verschiebung am Oberarmkopf sollten bei Patienten mit höherem funktionellem Anspruch operativ behandelt werden. Je nach Geometrie des Bruches kann eine minimalinvasive Marknagelung erfolgen, bei mehreren Fragmentteilen ist jedoch die Plattenosteosynthese oft die bessere Variante.
Bei starken Verschiebungen oder auch bei Patienten mit schlechterer Knochenqualität kann in Einzelfällen trotz optimaler operativer Behandlung eine sogenannte Oberarmkopfnekrose, das heißt Absterben der Gelenkkugel, nicht vermieden werden. Grundsätzlich gilt, dass das Wiederlangen der normalen Schulterfunktion frühestens 3-6 Monate nach dem Unfall beziehungsweise der Operation zu erwarten ist.
Humerusschaftfrakturen, also Brüche im mittleren Oberarmbereich, sind eher selten und Folge einer massiven Gewalteinwirkung oder Hochrasanzverletzung, z.B. Autounfall. Aufgrund der guten Weichteildeckung und natürlichen Schienung durch die kräftige Muskulatur ist zwar grundsätzlich eine nicht operative Behandlung möglich, dennoch bietet die operative Behandlung des Oberarmschaftbruches den eindeutigen Vorteil einer schmerzarmen und frühfunktionellen Nachbehandlung, die durch die Marknagelung möglich ist.
Langstreckig verschobene Spiralbrüche des Oberarmknochens mit Nervenschädigung des Nervus radialis machen oft eine operative Behandlung mit Platte und Schrauben sowie Freilegung des Nervus radialis notwendig.