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Sportmedizin
Sport sollte ein wichtiger Bestandteil unseres Lebens sein. Sport verbessert den Allgemeinzustand, reduziert das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und kräftigt den Stützapparat des Menschen. Nicht zu vergessen: Sport beeinflusst unser Empfinden!
Doch wie alles hat Sport auch eine Kehrseite: Das Risiko von Sportverletzungen. Entscheidend ist die richtige Diagnose und damit die richtige Therapie. Wir unterstützen Sie bei der Vorbereitung und Prävention von Verletzungen ebenso wie bei der Untersuchung und Behandlung von Sportverletzungen. Bei Problemen oder Fragen zum Sport stellen wir Ihnen unser Fachwissen in der Sporttraumatologie gerne zur Verfügung.
Krankheitsbilder und ihre Behandlungsmethoden
1. Achillessehnenriss
Der Riss kommt häufiger bei Männern vor. Meist sind es Patienten zwischen 35 und 45 Jahren. Auf Nachfrage stellt sich häufig heraus, dass eine Überlastung stattgefunden hat. Sie beruht meistens auf mangelndem Trainingszustand und mangelnder Gewöhnung der Sehnen an die Belastung. Die Ursache ist ein schneller Antritt, ein Absprung oder auch das Abfedern beim Aufkommen auf hartem Boden. Der Patient beschreibt einen „Knall“ in der Wade. Übrigens kann der definitive Riss auch Tage nach der Überlastung infolge einer Bagatell-Bewegung auftreten.
Der Riss der Sehne führt dazu, dass die Enden auseinander weichen. Ziel der Behandlung muss es sein, diese Enden wieder zueinander zu bringen und unbedingt 6-8 Wochen ungestört verheilen zu lassen. Es gibt grundsätzlich die Möglichkeit der Behandlung im Gips in Ballerina-Stellung (Spitzfuß). Diese Behandlung ohne Operation bedeutet eine Ruhigstellung im Gips für 8 Wochen.
Ob die Sehne ohne Operation gut verheilt, ist nicht ganz sicher. Ebenso ist das Risiko eines erneuten Risses erhöht!
Die Operation ist minimal-invasiv (5 kleinste Schnitte), sehr schonend und kann immer ambulant erfolgen. Die Ruhigstellung ist verkürzt und die Verheilung der Sehne wahrscheinlicher. Ebenso sind erneute Risse selten.
2. Muskelzerrung
Der Muskel ist grundsätzlich sehr elastisch. Wird die Elastizitätsgrenze überschritten, dann können kleinste Risse auftreten. Es kommt zu Einblutungen, die man als Bluterguss sehen oder per Ultraschall lokalisieren kann. Ein Faserriss heilt deutlich schneller als eine Zerrung.
Ein Muskel besteht wie ein dickes Seil aus vielen Fasern, die zu Bündeln zusammengefasst sind. Ein kompletter Abriss eines Muskels ist eine sehr seltene Verletzung. Faserrisse sind jedoch häufig, wobei nur ein Teil reißt und immer folgenlos verheilt. Besondere Maßnahmen sind meist nicht erforderlich. Zum Ausschluss weiterer Verletzungen empfehlen wir die Ultraschalldiagnostik.
3. Meniscusverletzungen
Das Knie hat einen Außen – und einen Innenmeniscus. Diese dienen als Stoßdämpfer zwischen Ober- und Unterschenkel. Außerdem ist der Meniscus ein Druckdämpfer und Stabilisator und damit sehr wichtig.
Durch unvorhergesehene kombinierte Beugung und Drehung im Knie treten große Scherkräfte auf. Diese führen dann zur Rißbildung des Meniscus. Wichtig zu erwähnen wäre, dass der Meniscus mit zunehmendem Alter spröde wird und damit auch degenerativ reißen kann.
Kurz nach dem Unfall kann eine Meniscusverletzung kaum wirklich ausgeschlossen werden. Besser ist es, bei bleibenden Beschwerden (etwa nach 14 Tagen) eine Kernspintomographie anzufertigen.
Da der Meniscus wichtige Funktionen übernimmt, ist eine Kniegelenkspiegelung (minimal-invasiv) ambulant sehr erfolgreich. Hierbei kann der Riss geglättet oder genäht werden.
4. Beschwerden der Kniescheibe
Die Kniescheibe steht mächtig unter Spannung!
Sie überträgt die Muskelkraft des Oberschenkels auf den Unterschenkel. Dabei bewegt sie sich vorne über die Oberschenkelrolle und zieht mit der Patellasehne zum Schienbein. Hier wirken große Kräfte bei jedoch Tritt in die Pedale, bei jedem Sprung und natürlich auch bei Stürzen.
Die Verletzungsmöglichkeiten sind vielfältig. Nicht zu sprechen von den chronischen Überlastungsproblemen. In jedem Fall sollte man die Probleme abklären – sonst werden die Beschwerden häufig chronisch.
Zunächst sollte die Belastung abgebrochen werden. Die Untersuchung innerhalb der nächsten Tage kann schwere Verletzungen ausschließen. Meist ist die Untersuchung ohne Röntgen schon wegweisend. Brüche der Kniescheibe werden je nach Verlauf der Fraktur operativ ambulant stabilisiert.
Chronische Überlastungen dauern in der Therapie häufig mehr als 12 Wochen und werden durch mehrere Therapieansätze (Schmerztherapie, Physiotherapie, etc.) behandelt.
5. Sprunggelenksverletzungen
Sprunggelenksverletzungen treten häufig auf. Wer kann sich nicht an ein umgeknicktes Sprunggelenk erinnern?
Aber handelt es sich ausschließlich um eine Verstauchung? Das Sprunggelenk ist sehr komplex aufgebaut.
Schien- und Wadenbein führen das Sprungbein und sind mit Bändern verbunden. Diese Bänder funktionieren wie Zügel. Reißt ein Zügel, so ist das Gelenk instabil. Handelt es sich ausschließlich um das Außenband, kann meistens eine Bandage für 6 Wochen die vollständige Ausheilung bewirken.
Sind jedoch Syndesmosenband (zwischen den Knochen) oder die Knochen wie beim Sprunggelenkbruch selbst verletzt, dann sind stabilisierende Operationen notwendig, um die Funktion wieder herzustellen.
Die Untersuchung ist kein Notfall, sollte aber innerhalb der ersten 3 Tage erfolgen. Mit der Untersuchung und Röntgenaufnahmen ist die Diagnose eindeutig darzustellen.
Weitere häufige Sportverletzungen sind Knochenbrüche wie z.B. Ellenbogenbruch (Olekranonfraktur), Schlüsselbeinbruch (Claviculafraktur), Radiusköpfchenfraktur und Unterarmbruch.
Hierzu verweisen wir Sie auf unsere Informationen unter Unfallchirurgie.
Fragen und Antworten
1. Muss ich unbedingt die sportliche Betätigung abbrechen?
Ja, sonst kann eine Verschlimmerung eintreten.
2. Wann gehe ich zum Sportmediziner?
Zunächst sollte Sie mit Schonung und Kühlung und eine Nacht abwarten. Bei weiter bestehenden Beschwerden sollten Sie einen Sportmediziner aufsuchen.
3. Wer behandelt mich, bis ich wieder fit bin?
In der Chirurgie im Stühlinger bekommen Sie eine fundierte Diagnose, das Behandlungskonzept und die Nachbehandlung aus einer Hand.