Fingergelenkarthrose (Heberden- Bouchardarthrose)

1. Was ist eine Fingergelenkarthrose?

Arthrosen können alle Gelenke betreffen, auch die kleinen Fingergelenke.

Ein gesundes Gelenk besteht aus einem Gelenkkopf und einer Gelenkpfanne. Beide Oberflächen sind mit einer Knorpelschicht überzogen. Für einen reibungsfreien Bewegungsablauf sorgt nährstoffreiche „Gelenkschmiere“, die „Synovialflüssigkeit“ genannt wird. Bei einer Arthrose ist diese Knorpelschicht geschädigt und ist rau und faserig. Manchmal lösen sich kleinste Teilchen ab und reiben dann wie Sand im Gelenk. Dies führt zu Schmerzen, Schwellungen und Entzündungen. Schreitet die Arthrose weiter fort, kommen Bewegungseinschränkungen und Fehlstellungen hinzu.

2. Welche Symptome und Beschwerden sind Hinweise auf eine Fingergelenkarthrose?

Erste Anzeichen einer Fingergelenkarthrose sind Gelenksteifigkeit und Schmerzen bei Belastungen, die im Rahmen alltäglicher Verrichtungen auftreten. Auch eine morgendliche Steifigkeit der Finger kann ein Frühsymptom sein. Greif-, Halte- und Drehbewegungen werden als kraftlos empfunden, häufig zeigen sich Entzündungsmerkmale wie eine Rötung, Schwellung und Erwärmung der betroffenen Gelenke.

3. Wie stellt man eine Fingergelenkarthrose fest?

Je früher Sie die Alarmzeichen Ihres Körpers wahrnehmen, desto besser kann die Arthrose behandelt werden. Die Untersuchung des betroffenen Gelenkes und das Röntgenbild führen in den allermeisten Fällen schon zur Diagnose.

Im Frühstadium können Fingergelenkarthrosen gut medikamentös behandelt werden.
Im fortgeschrittenen Stadium hilft oft nur eine Operation.

4. Wie behandelt man eine Fingergelenkarthrose?

Die Therapie einer Arthrose richtet sich ganz erheblich nach dem Stadium der Erkrankung und dem betroffenen Gelenk. Zunächst kommen schmerzstillende und entzündungshemmende Medikamente zum Einsatz. Diese reduzieren den akuten oder chronischen Schmerz und bringen die Entzündung zum Abklingen. Dadurch wird das Gelenk wieder beweglicher. Auch homöopathische Komplexmittel haben eine gute begleitende Langzeitwirkung.

Ein frühzeitiges „Gegenarbeiten“ ist wie bei allen Arthrosen auch bei der Fingergelenkarhrose entscheidend. Regelmäßige Bewegungs- und Dehnungsübungen erhalten die Beweglichkeit. Eine Reizbestrahlung mit Röntgenstrahlen kann die Beschwerden lindern. Wenn die Arthrose bereits fortgeschritten ist, besteht die Möglichkeit, das Gelenk in einer ambulanten Operation zu versteifen oder durch ein Kunstgelenk zu ersetzen.
Ein in guter Funktionsstellung versteiftes, aber schmerzfreies Fingergelenk ermöglicht eine überraschend gute Funktion und bietet den Vorteil dauerhafter Schmerzfreiheit. Ein Kunstgelenk kann ebenfalls zu Schmerzfreiheit führen, allerdings ist die Haltbarkeit dieser Kunstgelenke reduziert. Dann kann als Ausweg immer noch die Versteifung des Fingergelenkes helfen.

5. Welche Narkoseform ist für die Versteifung oder den Einsatz eines Kunstgelenks bei der Fingergelenksarthrose notwendig?

Die ca. 30 minütige Operation kann in einer lokalen Betäubung des Unterarmes erfolgen.

6. Wie ist die Nachbehandlung bei einer Versteifung bzw. dem Einsatz eines Fingerkunstgelenkes?

Nach einer Versteifung können in der Regel die angrenzenden, nicht versteiften Fingergelenke bereits nach wenigen Tagen unter Vermeidung von Belastungen ohne Widerstand bewegt werden. Nach 6 Wochen sind Alltagsbelastungen wieder möglich. Seine vollständige Festigkeit erhält der versteifte Finger nach ca. 12 Wochen.

Auch nach Einbau eines Fingerkunstgelenkes darf der Finger bereits nach wenigen Tagen bewegt werden, um Sehnenverklebungen und Bewegungseinschränkungen zu vermeiden. Das Tragen z.B. einer mittelschweren Tasche ist nach 4 Wochen durchaus wieder möglich.

7. Welche Komplikationen können nach einer Versteifung bzw. nach dem Einbau eines Kunstgelenkes auftreten?

Nach einer Versteifungsoperation kann das Zusammenwachsen der Fingerknöchelchen ausbleiben. Wenn eine Fingelenksprothese eingesetzt wurde, können Entzündungen der Gelenkkapsel zum Fortbestehen der Beschwerden führen. Möglich ist auch, dass nach anfänglicher Beschwerdefreiheit die Prothese Jahre später stark auslockert und die Schmerzen erneut aufflammen.

8. Wie ist die Prognose nach einer Fingergelenkversteifung bzw. dem Einbau einer Fingergelenksprothese?

Die ordnungsgemäß durchgeführte Versteifung führt nahezu regelhaft zu schmerzfreien Fingern und hat damit eine sehr gute Prognose – wenn auch zu Lasten von eingeschränkter Beweglichkeit.

Eine anfänglich sehr gut funktionierende Prothese kann sich durchaus schon nach wenigen Jahren lockern und Schmerzen verursachen. Sie bleibt allerdings, gerade bei Patienten mit niedrigem Belastungsanspruch der Hand, eine gute Alternative zur Versteifung.

Treten Sie in Kontakt mit uns.

Termine

Online einen Behandlungstermin anfragen.

Termin Anfrage

Rezepte

Für Patientinnen und Patienten, die ein Rezept benötigen.

Rezept Anfrage

Rückruf

Unter welcher Rufnummer und wann können wir Sie erreichen?

Rückruf für eine Terminvereinbarung